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Die Reise vom Betteln zur Selbstständigkeit

Selbstbestimmung und Fleiß verändern das Leben von Menschen. So erging es auch einer alleinstehenden, arbeitenden Frau aus dem Dorf Mihmyntdu namens Lumbiang Sana.

Als arme, alleinerziehende Mutter muss sich Frau Lumbiang Sana um ihre drei Kinder kümmern, seit ihr Mann sie verlassen hat. Darüber hinaus wird ihre Last noch größer, da sie sich um zwei weitere Kinder ihrer behinderten Schwester und ihren armen alten Vater kümmern muss.

Um die ganze Familie zu ernähren, hat Lumbiang Sana keine reguläre Arbeit. Sie muss von Haus zu Haus gehen und nach Arbeit fragen, wobei sie manchmal Arbeit beim Wäschewaschen, Geschirrspülen im Teeladen und manchmal beim Steineklopfen in den Minen bekommt. Da sie keine feste Arbeit findet, hat sie Probleme, ihre Kinder zu ernähren und zu erziehen, weshalb sie ihre Kinder auf eine kostenlose Schule mit niedrigem Bildungsniveau schicken muss.

Es war im Februar 2022, als Lumbiang Sana durch einen örtlichen Katecheten mit JHDS in Kontakt kam. Darüber hinaus traf sie auch Herrn Gerhard Albert, den Vorsitzenden von Khublei Deutschland, während seines Besuchs in Meghalaya persönlich. Nach diesem Treffen beschlossen JHDS und Khublei, dieser Familie zu helfen, indem sie ihrer Nichte Glory Sana eine Bildungspatenschaft gewähren. Gleichzeitig beschlossen die beiden Organisationen, die Frau auch finanziell zu unterstützen.

In den vergangenen Jahren hatte Frau Lumbiang Sana eine Zeit lang in einem Restaurant gearbeitet und hat daher Erfahrung in der Herstellung von Chow und Momo, dem berühmten Fast Food in Meghalaya. 

Um ein zusätzliches Einkommen für ihre Familie zu erwirtschaften, beschloss die Frau, mit einer kleinen Investition und der finanziellen Unterstützung von Khublei Deutschland mit der Herstellung von hausgemachten Speisen zu beginnen. Sie begann abends nach dem Essen mit der Vorbereitung der Kochmaterialien und startete frühmorgens um 4:00 Uhr mit dem Kochen. Am Anfang verkaufte sie die verpackten Lebensmittel, indem sie von Haus zu Haus und manchmal auch zu einem örtlichen Teeladen ging.

Nach einigen Monaten wuchs ihr Geschäft, da sie innerhalb kurzer Zeit Bestellungen von drei Kunden erhielt, die ihr Essen sehr schmackhaft fanden. Jetzt muss sie nicht mehr von Tür zu Tür gehen, um ihre Produkte zu verkaufen, sondern erhält von drei Verkäufern ständige Aufträge.

Persönliche Worte von Lumbiang Sana:

„Jetzt mache ich mir keine Sorgen mehr über die tägliche Arbeit, ich muss nicht mehr von Tür zu Tür gehen und nach Arbeit fragen. Wenn mich jemand zur Arbeit ruft, gehe ich hin, ansonsten kann ich meine Familie mit diesem Geschäft ernähren. Allerdings ist dies ein Teil meines zusätzlichen Einkommens. Ich kann auch für den täglichen Lohn sorgen, wenn mich ein Arbeitgeber braucht, weil ich dieses Geschäft nur abends und morgens führen kann. Ich bin der JHDS und Khublei Deutschland sehr dankbar, dass sie mir diese Möglichkeit gegeben haben. Mein Dank gilt auch der Person, die mich finanziell unterstützt und dem Paten meiner Nichte Glory Sana. Möge Gott sie alle segnen.“

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Aus der Baracke in ein neues Haus!

Familie Dkhar in Mihmyntdu, einem Dorf nahe der Stadt Jowai, wohnt in einem Haus, das sich in einem desaströsen Zustand befindet; Baracke wäre die treffendere Bezeichnung. Es handelt sich um die Familie unsers Patenmädchens Emika.

Wir haben diese Familie ausgesucht für das erste Haus aus unserem neuen Hausbauprojekt.

Der Abriss des alten Hauses gestaltet sich sehr einfach: Das Haus besteht aus Blechpaneelen, die als Wände dienen. Sie sind an ein Holzgerüst genagelt. Diese Paneele werden mit wenigen Handgriffen entfernt. Während dieser Arbeiten trägt die Familie ihr weniges Hab und Gut aus der Behausung. Schließlich wird das Holzgerüst umgelegt und entsorgt. Das war’s!

Der Neubau dauert schon etwas länger. Das ist in unserem Fall vor allem dem Wetter geschuldet, denn im Mai/Juni gibt es in Meghalaya häufig heftige Monsunregen.
Dennoch: Nachdem wir im April 2023 noch die alte Behausung gesehen haben, können wir bereits im Oktober die Einweihung des neuen Hauses feiern. Die Familie ist überglücklich. Viele Nachbarn und Freunde sind bei der Hauseinweihung dabei und freuen sich mit ihr.

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Jerals Glück vom neuen Haus

Eine siebenköpfige Familie im Dorf Khanduli wohnt auf engstem Raum in einer Behausung zusammen – die Küche befindet sich außerhalb in einer separaten Hütte.

Wir können hier helfen, denn wir haben glücklicherweise eine Sponsorin für ein neues Haus für Jeral und seine Familie gefunden.

Wir müssen mit dem Beginn des Baus jedoch warten, bis die Regenzeit vorüber ist, denn in dieser Zeit kann wegen ständiger Regenfälle nicht gearbeitet werden.

Doch sowie der Startschuss ertönt, geht ein reges Treiben auf der Baustelle los und der Bau des Hauses schreitet sehr schnell voran. Alle legen sich ins Zeug, damit die im Dorf sehr beliebte Familie schnell umziehen kann!

Zur Einweihung kommen viele Freunde und die meisten Dorfbewohner zusammen, um mit der Familie von Jeral das besondere Ereignis der Einweihung zu feiern!

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Mein Patenjunge Bonifast

Ich habe die Patenschaft für Bonifast im Februar 2023 übernommen.

Bonifast kommt aus einer sehr armen Familie. Er wächst in einem kleinen Dorf mit seinen acht Geschwistern auf. Seit dem Tod seiner Mutter geht er nicht mehr zur Schule, weil er auf seine zwei kleineren Geschwister aufpassen muss. Sie sind jetzt etwas größer und durch die Patenschaft hat er die große Chance wieder die Schule zu besuchen. Er zieht zu seiner Cousine in die Stadt.
Bonifast geht mit 14 Jahren in die dritte Klasse. Aufgrund der äußeren Umstände wie Ortswechsel und Start in einer neuen Schule, hat er das Klassenziel nicht erreicht. Das ist verständlich. Er will aber unbedingt weiter die Schule besuchen, weil er weiß, wie wichtig das für ihn ist. Wir besuchen ihn in seinem neuen Zuhause bei seiner Cousine. Er ist ein stiller Junge, wirkt sehr ernst. Wir treffen ihn dann mehrfach und er taut langsam auf.

Bonifast geht mit 14 Jahren in die dritte Klasse. Aufgrund der äußeren Umstände wie Ortswechsel und Start in einer neuen Schule, hat er das Klassenziel nicht erreicht. Das ist verständlich. Er will aber unbedingt weiter die Schule besuchen, weil er weiß, wie wichtig das für ihn ist. Wir besuchen ihn in seinem neuen Zuhause bei seiner Cousine. Er ist ein stiller Junge, wirkt sehr ernst. Wir treffen ihn dann mehrfach und er taut langsam auf.
Gerade hat er einen Test als Bester in der Klasse bestanden – das motiviert ihn total. Bonifast, mach weiter so! Es ist zwar nicht einfach, aber Du hast ein Ziel vor Augen, das Du erreichen willst. Gib nicht auf! Ich bin sehr stolz auf Dich!

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Jährliche Schulsportveranstaltungen

Im März/April finden in Meghalaya an den Schulen die jährlichen Schulsportveranstaltungen statt. Hier kämpfen die verschiedenen Gruppen gegeneinander: Grünes, blaues, rotes und gelbes Team. Dies ist sowohl für die Kinder als auch für die Eltern ein großes Ereignis. In einigen Orten messen sich die Kinder nicht nur in sportlichen Aktivitäten; es finden auch „Wettkämpfe“ zu den Themen Stegreifreden, Kunst, Musik etc. statt.

Hinzu kommen Gesänge und Tanz als Rahmenprogramm. Ein großes und abwechslungsreiches Erlebnis, das alle Schüler an den verschiedenen Schulen mit ihren einzelnen Fähigkeiten einbezieht! Und auch, wenn es in Strömen regnet, lässt sich niemand davon abbringen, seinen Beitrag zu leisten!

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Start-up-Unternehmen von 5 Näherinnen

Kurz nach unserer Ankunft in Meghalaya und nach Abschluss des ersten Nähkurses, an dem interessierte Frauen teilnahmen, stellen sich fünf bedürftige Frauen bei uns mit einem kleinen Businessplan vor. Ihre Geschäftsidee: Ein Tayloring-Start-up! Sie haben in dem Kurs das Nähen gelernt und möchten nun mit einem gemeinsamen Unternehmen eine Schneiderei eröffnen und eigenständig ihre Familien ernähren. Damit schaffen sie sich eine Zukunftsperspektive. Echte Hilfe zur Selbsthilfe!

Alles Gute und viel Erfolg wünschen wir Heini, Riew, Liew, Iaki und Rilis!

Es hat geklappt! Wir starten noch während unseres Aufenthalts in Meghalaya einen Spendenaufruf per Whats-App. Dieser findet offene Ohren und Herzen. Bereits nach kürzester Zeit ist dank großzügiger Spenden der Weg in die Selbstständigkeit für die fünf jungen Frauen finanziell gesichert. Ein Raum wird ihnen zur Verfügung gestellt. Um Kosten zu sparen, schwingen die „Neu-Unternehmerinnen“ selbst die Pinsel. Es macht ihnen sichtlich Spaß. Die Farbe ist noch nicht einmal ganz trocken, da werden auch schon die benötigten Nähmaschinen geliefert und aufgebaut.
Und schon geht es los! Gerhard kann sogar noch direkt bei der Eröffnung Ihres neuen Geschäfts dabei sein!
Hier sind bereits interessante Nähergebnisse zu sehen:

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Indienreise März/April 2023

In diesem Jahr haben wir uns zu zweit auf den Weg nach Nordost-Indien gemacht: Gerhard und ich waren 2 Monate bzw. 1 Monat in Meghalaya und haben uns rege mit unseren Partnern vor Ort ausgetauscht, Patenkinder und ihre Familien besucht und Projekte begutachtet. Wir haben die Wohnstätten unserer Khublei-Patenkinder gesehen, Gottesdienste gefeiert, die Problemstellungen der Menschen in den verschiedensten Lebenslagen kennengelernt, die Zusammenarbeit mit unseren Partnern weiter intensiviert, das Land und seine klimatischen Herausforderungen zu spüren bekommen.


Das besondere an unserer Reise: Wir sind den Menschen in ihrer Kultur, ihren Bedürfnissen und Sorgen sehr nahegekommen. Es gab viele hautnahe Begegnungen und berührende Momente. Wir bekamen viel Freude, aber auch viel Not und bedrückende Armut aus nächster Nähe mit.
Zusammenfassend können wir bewundernd über diese Menschen sagen: Sie sind offen, warmherzig und unglaublich liebenswürdig. In den schwierigen Situationen trägt sie ihr Glaube, der ihnen innere Kraft und Stärke zum Weitermachen gibt. Immer wieder bekommen wir Lehrstunden in Menschlichkeit, Liebe und Stärke! ?

Hinweis: Unter dem Reiter „Medien“ zeigen wir Fotos und kurze Videos von unserer Reise.

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Die Nähmaschinen laufen auf Hochtouren

Seit Anfang Dezember werden im Tailoring-Center Frauen an Nähmaschinen ausgebildet, um sich eine eigene Existenz aufzubauen.

Wie kam es dazu?

In unserem Kuno Nr. 7 im August haben wir das Projekt „Nähmaschinen“ vorgestellt:

Die NABARAD (Nationalbank für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in Indien) hat zur Ausbildung bedürftiger Frauen 3-monatige Nähkurse angeboten.


Unser Partner Pfr. Manbha, Leiter der Entwicklungsgesellschaft JHDS (Jaintia Hills Development Society), erklärte sich sofort bereit, hierfür einen Schulungsraum zur Verfügung zu stellen. Jetzt fehlten „nur“ noch 20 robuste Nähmaschinen, an denen regelmäßig Näh- und Schneiderkurse stattfinden könnten.

Tailoring-Center in Jowai

Hierfür haben wir von Khublei im Newsletter Kuno erfolgreich um Unterstützung gebeten:

Aufgrund des unkomplizierten und spontanen Handelns einiger unserer Sponsoren/Unterstützer konnten Pfr. Manbha die 20 Nähmaschinen bereits nach kurzer Zeit vor Ort bestellen. Sie wurden angeliefert, aufgebaut und dann ging es auch schon los. Die Kurse begannen noch im Dezember und unsere Frauen sind eifrig bei der Sache – im Hinterkopf der Wunsch und die nun greifbar nahe Möglichkeit, eine eigene Existenz aufzubauen und somit der Armutsspirale zu entkommen!

Wollen auch Sie selber ein Projekt bei Khublei unterstützen?

  • Wir stellen immer wieder im Kuno spezielle Projekte in Zusammenarbeit mit unserem Partner Pfr. Manbha, JHDS und NABARD vor. Gern können Sie unseren Newsletter unter info@khublei-indienhilfe.de anfordern.
  • Auf unserer Homepage bieten wir dauerhaft Projekte zur Existenzsicherung für besonders bedürftige Familien an. Dazu gehören u.a. Geflügel- und Schweinaufzucht, Bienenzucht und mehr. Sie finden diese unter Corona Hilferuf.
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Meghalaya – sehr frühe und heftige Monsunregen in Nordost-Indien, Juni 2022

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Installation einer Hirsemühle in Samanong

Ein kleines Dorf gefühlt am Ende der Welt: Doch von wegen! An diesem Tag „steppte hier der Bär“, denn es wurde die neue Hirsemühle installiert, angeschlossen und eingeweiht. Gerhard war bei dieser Veranstaltung dabei.

Bei uns in Deutschland würde so ein Ereignis im Tagesgeschehen untergehen, nicht aber in Samanong: Hier war es ein Festtag für das ganze Dorf! ?

Dies ist ein Hilfsprojekt, welches wir im Rahmen unserer Corona-Projekte mit unserem Verein unterstützt haben: „Verarbeitung von Agrarprodukten in Selbsthilfegruppen“. Die Dorfbewohner wurden im Anbau und in der Verarbeitung geschult. Kosten: 570 Euro/einmalig!

In Samanong wurde bis dato von 3 Familien Hirse angebaut und diese wurde an die Schweine verfüttert. Die Verarbeitung der Hirse war eine Knochenarbeit. Schaut das Foto: Man kann erahnen, wie schwer der große Stein zu bewegen ist. Nun gibt es eine neue moderne Mühle. Das ganze Dorf profitiert davon. Mittlerweile gibt es 20 Familien, die Hirse anbauen und diese nun dank der neuen Mühle auch leichter und besser weiterverarbeiten können. Das Korn wird gemahlen und aus diesem Mehl wird Kuchen, Brot etc. gebacken.

Und genau das machen die Bewohner des Dorfes: Sie verarbeiten das Hirsemehl, backen in von uns gespendeten Grillöfen Hirsekuchen und verkaufen die Produkte in der Stadt Jowai, wo unser Partner-Verein JHDS seit neuestem ein kleines Geschäft mit regionalen Produkten (auch Handarbeiten) betreiben.